Aus- und Weiterbildung in Kinder- und Jugendlichenpsychoanalyse DPV/IPA

Die theoretischen Seminare/Blockseminare für die Weiterbildung in Kinder- und Jugendlichenpsychoanalyse werden an folgenden Instituten angeboten: Berlin, Frankfurt, Freiburg, Gießen Heidelberg-Karlsruhe, Köln-Düsseldorf, Leipzig und Mainz. Weitere Institute werden folgen.

 

 


Leiter der Ausbildung 
Dr. med. Johannes DÖSER
Unterer Pustenberg 14
45239 Essen-Werden

Tel: 0201-49 52 55
Email: 


Stellvertretender Leiter der Ausbildung 
Prof. Dr. med. Michael Günter
Am Weilersbach 6
72070 Tübingen

Telefon 07071 23589
Email:


Die Weiterbildung in Kinder- und Jugendlichenpsychoanalyse richtet sich an alle DPV-Mitglieder, die sich in der Psychoanalyse von Kindern- und Jugendlichen weiterbilden wollen. DPV-Erwachsenenpsychoanalytiker qualifizieren sich nach Abschluss der Weiterbildung für die Anerkennung als Kinder- und Jugendlichenpsychoanalytiker durch die IPV.

Die Kinder- und Jugendlichenpsychoanalyse hatte lange Zeit sowohl in der DPV als auch in der IPV keinen Platz. Im Rahmen der IPV setzten mit der Gründung des Komitees für Kinder- und Jugendlichenpsychoanalyse (COCAP) im Jahre 1997 verstärkt Bemühungen ein, ihr eine größere Anerkennung und Verbreitung zu verschaffen. In Deutschland wurde die Entwicklung der Kinderanalyse durch die Nazizeit jäh unterbrochen. Im Berlin der zwanziger Jahre haben wir noch die Entstehung eines kinderanalytischen Zentrums zu verzeichnen. Als in Berlin 1950 die DPV gegründet wurde, wurde auf die kinderanalytische Vorgeschichte kein Bezug genommen und sie fand auch in den Ausbildungsrichtlinien der DPV/IPV keine Aufnahme. Erst in den Jahren 2005-2006 gelang der Aufbau und die Aufnahme einer formalisierten kinderanalytischen Weiterbildung in die DPV, die im Jahre 2007 durch die IPV anerkannt wurde.

Warum Weiterbildung in Kinder- und Jugendlichenpsychoanalyse?

Die Kinderanalyse ist keinesfalls nur eine bloße Anwendung der Psychoanalyse, sondern sie ist eine Realisierung der Psychoanalyse neben der Erwachsenenanalyse. Was beide gemeinsam haben, ist die psychoanalytische Methode der Erkenntnisgewinnung. Die psychoanalytische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen weist jedoch ganz spezifische Charakteristika auf, die den Analytiker mit der Anforderung konfrontiert, dass die nonverbale und verbale Kommunikation auf sehr verschiedenen Ebenen, der, der Spiele, der Interaktionen, der Zeichnungen und anderer Gestaltungen und des Gesprächs, stattfindet. Die dazu notwendige Fähigkeit verschiedene „Sprachen“ zu verstehen und damit „spielen“ zu können, ist auch für die analytische Arbeit mit schwer kranken erwachsenen Patienten hilfreich, da diese oft auf diese Ausdrucksweisen zurückgreifen. Eine weitere Besonderheit gibt es in der psychoanalytischen Arbeit mit Kinderpatienten: Sie alle haben Eltern, (oder leben in anderen Familienkonstellationen), von denen sie in vielfältiger Weise abhängig sind. In der Analyse gibt die signifikante Präsenz der Eltern viele Gelegenheiten für Übertragungsabspaltungen und Projektionen. Der Analytiker muss in der Lage sein, diese Phänomene wahrzunehmen und sie angemessen zu bearbeiten. In der psychoanalytischen Arbeit mit erwachsenen Patienten, die Eltern sind, eröffnen sich über ihre Assoziationen zu ihren Kindern, Zugänge zu dem ergiebigen Feld ihrer Phantasien über ihre Elternschaft. Die durch die Weiterbildung erworbenen Erfahrungen und Kompetenzen sind daher in vielfältiger Weise für die psychoanalytische Arbeit mit allen Altersstufen förderlich.