Moderation: Martin Teising
Stehempfang ab 18:30 h
International Psychoanalytic University Berlin (IPU), Hörsaal 1,
Stromstraße 2, 10555 Berlin
Im Rahmen des DPV-Kulturworkshops Halt-losigkeit und die Suche nach Halt
Abstract
Die Grenze zwischen Vertrauen und Glauben erscheint fließend. Doch die unterschiedlichen Kulturgeschichten der beiden Begriffe offenbaren das Gegenteil: Vertrauen und Glauben liegen nicht nur weit auseinander, ja sie sind konträr. Aus ihrem Gegensatz erwuchsen religiöse und politische Konflikte, unterschiedliche Vorstellungen vom Zusammenhalt der Gemeinschaft, und beide wirken und wirkten in eigener Weise auf die Psyche des modernen Menschen ein. In dem Vortrag soll an historischen und aktuellen Beispielen einerseits das Verhältnis von Vertrauen und Glauben skizziert werden, andererseits soll auch gefragt werden, wo sich die Psychoanalyse in diesem Konfliktfeld situiert. Das Vertrauen ist die Vorbedingung für das Verhältnis von Unbewusstem und psychoanalytischem Prozess. Doch, wie die Geschichte des modernen Unbewussten zeigt, griff auch der Glauben in diese Beziehung ein. (Das Thema ist Teil eines neuen Forschungsprojekts.)